Venezuela
Venezuela ist ein Land an der Karibikküste Südamerikas. Der Staat grenzt im Süden an Brasilien, im Osten an Guyana und im Westen an Kolumbien. Auch wenn das Land in letzter Zeit vor allem durch Negativschlagzeilen bekannt wurde, wie die instabile politische Situation und die wirtschaftliche Krise, so darf nicht vergessen werden, dass Venezuela auch noch ein anderes Gesicht hat. Nämlich traumhafte Karibikstrände, koloniale Städte, Regenwaldgebiete, sehenswerte Bergformationen und natürlich eine artenreiche Tierwelt.
Trotz dieser Vielfalt gilt das Land noch als echter Geheimtipp und ist daher nicht von Touristen überlaufen.
Canaima Nationalpark
Ein absolutes Muss bei jeder Venezuela-Reise ist der Canaima Nationalpark. Dieser liegt im Südosten Venezuelas in der Gran Sabana, im Bundesstaat Bolivar. Der Nationalpark ist einer der größten weltweit und heute auch Weltkulturerbe. Das charakteristische Merkmal des Canaima sind die Tafelberge. Diese bestehen aus Granit- und Sandgestein und werden auch als Tepius bezeichnet. Besonders interessant macht sie die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt, die auf den Hochplateaus heimisch geworden ist. In dem tropischen Regenwald leben viele endemische Tierarten. Im Süden Venezuelas findet man 115 Tafelberge. Diese Formation ist auch unter dem Namen Guayana-Schild bekannt. Von den Tafelbergen hinab in die tiefe Stürzen sich einige der höchsten Wasserfälle der Welt wie auch der weltbekannte Salto Angel. Dieser ist 979 m hoch - ein wahres Naturspektakel - und nur nach einer eintägigen Bootsfahrt oder mehrtägiger Dschungeltour zu erreichen. Weitere Highlights für Touristen sind auch der Wasserfall Kurkenam und Salto Sapito, unter welchem man hindurchlaufen kann. In der wunderschönen Lagune kann man mit dem Boot Touren auf die Insel Anatoly unternehmen.
Der Orinoco Fluss ist der viertgrößte Fluss der Welt und gleichzeitige der zweitgrößte Südamerikas. Er fließt nördlich des Äquators durch Venezuela und Kolumbien, und ist teilweise von der Sierra Nevada und den Anden umgeben. Auf seiner Reise von der Quelle im Amazonasgebiet, bis hin zur Mündung in den Atlantik wechselt der Fluss öfter die Farbe und ist in 4 große Abschnitte zu unterteilen. Das Mündungsdelta ist das größte weltweit und umfasst ca. 19000 qkm. Dieses Gebiet ist ein Paradies für Amphibien. Das Volk der Warao ist im Delta beheimatet, ihr Name bedeutet so viel wie “Bootsmenschen”, da ihr einziges Fortbewegungsmittel der Einbaum ist. Touren mit dieser Art von Kanus sind möglich. Besucher können sich hier auf die Spuren von Humboldt begeben und werden eine Menge entdecken, u.a. zahlreiche Affen- und Vogelarten aber auch Krokodile und Delfine, die das Boot begleiten. Ein weiteres Highlight ist die Guácharo Höhle, die größte Tropfsteinhöhle Venezuelas in der Nähe des Ortes Caripe, der als Garten des venezolanischen Ostens bekannt ist.
Die Llanos, weite Ebenen, die vor allem von Feuchtgebieten geprägt sind werden vom Fluss Orinoco entwässert. Die Bewohner dieser Region werden Llaneros genannt und sind mit den amerikanischen Cowboys zu vergleichen. Mit etwas Glück erblickt man eines der großen Wasserschweine oder Ameisenbären. Die wichtigsten Nationalparks in diesem Gebiet der Llanos sind der Santos-Luzardo-Nationalpark und der Aguaro-Guariquito Nationalpark.
Amazonas-Gebiet
Im Süden des Landes, an der Grenze zu Brasilien können Reisende in den tiefen Regenwald des Amazonas eintauchen. Hier leben die Indigenen der Yanomami in dem Gebiet des weitgehend unerschlossenen Dschungels. In verschiedenen Touren kann man deren Lebensweise und die geheimnisvolle Welt des Amazonas erkunden und dabei die vielfältige Pflanzenwelt betrachten, von riesigen Urwaldbäumen bis hin zu exotischen Orchideen. Ausgangspunkt für Expeditionen ist die Stadt Puerto Ayacucho.
Karibik
An der 2.800 km langen venezolanischen Küste finden sich karibische Traumstrände für jeden Geschmack. Playa Puypuy und Playa Medina sind herrliche einsame Strände, perfekt geeignet um die Seele baumeln zu lassen und die landestypischen Arepas mit einem frischen Fruchtsaft zu genießen. Einen breiten mit Kokosnüssen bewachsenen Strand findet man in Choroni und Playa Grande. In dem Dorf Choroni gibt es viele Restaurants. Wer es lieber ruhiger mag kann sich von einem Fischer zu einem nahegelegenen Strand fahren lassen wie beispielsweise Valle Seco. Hier werden die Wellen durch ein Korallenriff gebrochen und man kann in dem sehr ruhigen, poolartigen Meer baden und schnorcheln. Morrocoy und das Archipel los Roques sind kleine Inseln, umgeben von Korallenriffen und glasklarem Wasser kann man an weißen Sandstränden entspannen und die beeindruckende Unterwasserwelt kennenlernen. Bei Bootsfahrten hat man oft Begleitung von Delfinen.
Die bekannte Isla Margarita wird eher von Pauschaltouristen besucht und ist ideal geeignet für Cluburlaube und Partynächte. Auch hier kann man an einem vielfältigen Ausflugsprogramm teilnehmen.
Ein weiterer Tipp um die ganze Vielfalt der Küste zu erkunden ist der im Nordosten gelegene Mochima Nationalpark.
Weitere Tipps für Venezuela-Reisende: Bergsteigen am Pico Bolivar, den Maracaibo See besuchen, archäologische Spuren im Nationalpark Sierra de la Culata entdecken, Magrovengebiet Laguna de la Restinga kennenlernen.
Städte
Eine der schönsten Städte Venezuelas ist Mérida mit seiner schönen Basílica de la Inmaculada Concepción und den vielen Sehenswürdigkeiten, die sich um den Plaza Bolivar verteilen. Ein ganz besonderes Highlight ist die Eisdiele Coromoto, in der jeder seinen Lieblingsgeschmack finden sollte, denn sie bietet über 800 verschiedene Sorten an und ist somit Rekordträger. Wie wäre es mit Lachseis? Ein weiterer Rekordträger ist die Teleférico de Mérida, die höchste Seilbahn der Erde führt bis in die Gipfel der Anden auf den Pico Espajo.
Auch die Hauptstadt Caracas ist einen Besuch wert. Jedoch sollte im Moment besondere Vorsicht gelten da es permanent zu Ausschreitungen kommt. Die meisten Kolonialbauten wurden bei einem schweren Erdbeben zerstört. Die Stadt gilt als eine der modernsten Lateinamerikas. Über eine Kabinenbahn ist das Bergmassiv El Avila zu erklimmen, von wo aus man einen spektakulären Blick über die Metropole hat.
Mobilität
Inlandsflüge sind in Venezuela sehr günstig und manchmal die einzige Möglichkeit an den Wunschort zu gelangen. Eine günstige Alternative sind auch Busse die je nach Strecke unterschiedlich häufig verkehren. Obwohl der Sprit und das mieten eines Wagens sehr günstig sind ist von einer Mietwagenreise absolut abzuraten, da Venezuela immer noch ein sehr gefährliches Land ist und es durch die Krise vermehrt zu Überfällen kommt. Wer dennoch das wunderschöne Land erkunden möchte sollte sich am besten einer organisierten Gruppenreise anschließen. Die Guides kennen die Gegenden, Gefahren und wissen wie man sich verhalten sollte.